Tuesday, August 8, 2017

Merkelstaat – oder: wie man es lernte, zu relaxen, und Big Mother zu lieben

(Großzügig erweitert mit Passagen aus George Orwells „1984“, und – im voll - „Das Käppi der Macht“ von Hofberichterstatter Killian Trotier (ob traue Tier oder Trottel, kein Journalist), Zeit-Online 2.8.17)

http://www.taz.de/picture/1610456/948/f7fe4d15e1340b5c0a0f206fe7bb200a_edited_55294924_d34475e28c.jpeg

Winfried Schmidt war einmal im Widerstand. Er war mit bürgerlichen Initiativen auf der Strasse gegangen, hat demonstriert, Flyers verteilt mit Infos über den Merkelstaat, ein monströser Apparat der Neuzeit, mit neu-alten Stasimethoden, einer Politik der Despoterie, eine Gesinnungsdiktatur der Offenheit, offen für alles auf der Welt außer realen Fakten, Widerspruch, Opposition, Dissidenz. Offen für grenzenlose Masseneinwanderung aus allen islamischen Ländern die nicht Saudi oder Golfstaat heißen - „syrischen Flüchtlinge“ aus der ganzen Strecke von Afghanistan bis Kongo. Offen für Genderwahn, für Drogenkonsum, Pädophilie, Parallelgesellschaft mit Kopftuch und Zwangsehe, für jede Art von Gewalt wenn es von dessen staatsubventionierten Linksextremen (ohne Würde) geübt würde. Nur für keine Opposition, egal wie gewaltlos.

Big Mother war hier die herrschende Bezeichnung von einer selbst kinderlosen
Bunteskünstlerin, die in ihrer Machtstrebung und totalitären Treiben durch Größenwahn, in ihrer eigenen Bezeichnung gewandelt hat, bis sie nicht mehr selber wusste, wer sie ist – und wer Big Mother. Drakonischer und dreister, sowie dekadenter und verlebter, würde ihr eigener Staatsapparat, durch Rot-Rot-Grün koallierten Parteien, handeln. Umso mehr jetzt, nachdem sie ihre 4. Amtszeit begann und ihr verheißtes Vierte Reich im Gang setzte. Man sah sie überhaupt nur durch allgegenwärtige Abbilder von ihrer Raute, ihre ewige Handgeste. Man erkannte sie aber durch die Wirkung und die Folgen ihrer Politik. Und
ihrem Staatsapparat.

Big Mother direkt unterordnet stand Heikomaas, als Justiz- und Propagandaminister, und
Direktor des KGR („Kampf-gegen-Rechts“). Durch dies wurde alles glatt gesteuert: aufrechterhalten von der Rot-Rot-Grün Agenda, Willkommenskult, Polizeischwächung, willkürliche Zensur aller oppositionellen Meinungs- und Redefreiheit nach Kalkül, freier Einlaß für unkontrollierten Afrikanern an allen Orten – nur nicht bei den Eliten, keineswegs – und vor allem: die Vefolgung aller oppositionellen Gruppen, Gruppierungen, Parteien, mit undiskutierbaren, unmißverständlichen Maßnahmen – im Namen Maas. Und Big Mother.

Winfried Schmidt war mal in Widerstand. Er, wie auch anderen für sich, schaute einst auf
das waschmaschinenförmige Gebäude des Künstleramtes, und auf die Inschrift ganz oben, unangemessen groß und bedrohlich, unmißverständlich bedeutungslos vom Inhalt:

„Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke. Islam gehört zu Deutschland. Uncool ist cool. Merkel bleibt Merkel. Wir schaffen das.“

Und er dachte nur – kaum mehr geflüstert: „Nein. Nicht mit mir.“

Er lief eines Tages am Buntestag vorbei, wo längst die uralte Inschrift: „Dem deutschen
Volke“ geändert wurde – erst kam „Volke“ weg und wurde mit „Bevölkerung“ ersetzt, dann kam „dem deutschen“ weg, blieb „der“: „der Bevölkerung“. Gerüchten nach, sollte es bald nochmal und endgültig zu „der Genossenschaft“ geändert werden. Wie alles, ja alles anderes – aber würde es heißen, laut dem Wahrheitsministerium der Propaganda: „Es war immer so beinschriftet, und anderes zu behaupten ist ein Verbrechen.“

Und jetzt lag Winfried Schmidt in der Gewalt eines gewissenen gewissenlosen Hr.
Oberbayern, der sich über längere Zeit als den netten, genialen älteren Herrn mit Nickelbrille gab, der Winfried seine Oppositionsflyers gern gedruckt hat und ihm auf Rabatt verkaufte. Bei seiner plötzlichen Verhaftung bei Nacht und Nebel, lernte Schmidt den Hrn. Oberbayern ganz Neu kennen, wo er sich entpuppte, als Geheimdienstkoordinator bei der Verhaftung und jetzt speziell als seinen Peiniger unter Verhör und Folter – massiven Folter – in seiner amtlichen Position bei der KGR.

Nach mehreren – Tagen, Wochen? – Nahrungsmangel, Schlafentzug, Erniedrigung, und
Propagandastunden durch Oberbayern, der ihm erklärt hat, zum Beispiel:

„Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten - wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit.“

Durch zeitlose, zeitlange körperlich passivem Folter und geistig aggressivem
 Propagandafolter („Propfolt“ im NeuSprech), sah sich Winfried fertig mit der Welt. Nur, Oberbayern war noch nicht mit ihm fertig. Denn:

„Wer jetzt die Vergangenheit beherrscht, beherrscht die Zukunft. Wer jetzt die Gegenwart beherrscht, beherrscht die Vergangenheit.“

Winfried lag auf der Bank-des-Aufklärens an Elektroden verkabelt wie im einen alten Film. Tatsächlich – für all deren höchsterweiterten Technologien blieben seine Peiniger doch so bieder bei den alten Klischees - und wurde jetzt per Elektroschock und noch eine Nummer härter dazu gebracht, Big Mother nicht nur zu tolerieren, nein, nicht nur zu akzeptieren, auch nein. Und nicht nur sich ihr zu unterwerfen. Er muss nicht nur dazu kommen – sondern dazu gebracht werden – sie zu lieben.

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„Wenn Sie ein Bild von der Zukunft haben wollen, so stellen Sie sich einen regenbogenfarbigen Stiefel vor, der auf ein Gesicht tritt und drückt – unaufhörlich.“

So Oberbayern, während er die Elektroschocks erhöhte. Winfried war völlig gebrochen. Doch, immer noch nicht völlig genug.

Als Letztes kam Zimmer 2018, da wurde Winfried – noch extremer als je zuvor – an einem
Sitz gefesselt, seine Adern an einer vom Ministerium entwickelte Mischung verbunden, bestehend aus Betäubungsmittel, Psychosteuerungsmittel und Halluzinogenen. Am Ende, ein 3-D Hologramm-Kopfgerät aufgesetzt, was schleifenartig endlose Aufnahmen zeigte, von Merkel-im-Urlaub und von ihrem Wegwurf der Bundesflagge beim 3. „Wahlsieg“, u.a. Eine beruhigende Frauenstimme trägt folgendes vor, aus dem Inhalt eines Hofberichts – passenderwiese aus dem Staatsorgan „Die Zeit“:

Das Käppi der Macht

„Die Kanzlerin macht Urlaub, und zwar auf eben die uncoole Weise, die sie längst zum Inbegriff der Coolness gemacht hat.

„Das Ehepaar aus Berlin, das in Südtirol Urlaub macht, will auf den Berg. Es sitzt im Lift,
die
schweren Wanderschuhe an den Füßen, die Wanderstöcke im Schoß, der Mann hat den Wanderrucksack auf seine Oberschenkel gestellt. Eine anstrengende Zeit liegt hinter den beiden, vor allem die Frau hatte viel Stress im Job, war häufig unterwegs, hat viel gesessen und geredet. Da tun die Berge gut, die Bewegung, die frische Luft.

Das Ehepaar aus Berlin, das Urlaub macht wie viele andere, ist kein normales Ehepaar. Doch wie bei allen normalen Leuten sagt die Art, wie sie ihre Freizeit verbringen, viel über ihren Charakter aus.

Angela Merkel ist Bundeskanzlerin. Dieser Satz ist immer noch wahr. Sieht man sie mit ihrem Mann Joachim Sauer im Tiroler Lift sitzen, wirkt es, als sei auch ein anderer Satz wahr, der Spitzenpolitikern nicht häufig zugeschrieben wird: Angela Merkel kann loslassen.
 
Wenn Merkel im Urlaub ist, streift sie ab, was die Macht von ihr verlangt, zumindest äußerlich. Die Hosenanzüge bleiben zu Hause, geschminkt wird kaum bis gar nicht (so sieht es zumindest aus). Dafür kommen Sachen mit, die jedes Jahr dabei sind: ein schwarzer Pullover, ein rot-weißes Hemd, eine Dreiviertelhose, die Wanderschuhe, dazu eine beigefarbene Kopfbedeckung, die die Bild-Zeitung das "Kanzler-Käppi" nennt. Und unter dem Kanzler-Käppi diese Frisur! Angelehnt an den Topfschnitt der Beatles, weckt sie Erinnerungen an eine fern wirkende Zeit, in der Angela Merkel noch nicht als "Retterin der westlichen Welt" angefleht wurde, sondern eine ehrgeizige junge Frau war, der viele die Weltpolitik nicht zutrauten – auch wegen ihres Auftritts mit dieser Frisur.

Angela Merkel hat sich verändert. Sie trägt bei der Arbeit feine Garderobe, perfekt auf die Figur zugeschnitten, und ihr Haar hat deutlich an Volumen gewonnen. Wenn sie in den Urlaub fährt, demonstriert sie aber: Die Veränderungen sind nur Veränderungen, die ihr Job mit sich bringt. Wenn sie für sich ist, bleibt sie die Alte. Dann zeigt sie es den Nörglern und Lustigmachern und Gehässigen, indem sie ihre Haare wieder genauso zotteln lässt wie am
Anfang ihrer Karriere.

„Merkel ist stur, Merkel harrt aus. Dieses Ausharren hat Wirkung: Die Ferienfotos der
Kanzlerin, über die sich die Nation in den ersten Jahren süffisant amüsierte ("Diese Frau hat einfach keinen Stil"), beruhigen in ihrer Gleichförmigkeit. Merkel bleibt Merkel. Sie planscht nicht fotogen in den Wellen vor Hawaii (Obama), holt zum Abreagieren nicht den Golfschläger raus (Trump) oder verzichtet komplett auf Erholung, um der Nation zu demonstrieren, wie wachsam und eisern ein Staatsoberhaupt zu sein hat (Putin).

Sie fährt dorthin, wo sie immer hingefahren ist, egal, was sonst in ihrem Leben geschieht. Und zeigt ihren Landsleuten damit auch, dass es gar nicht so wahnsinnig kompliziert sein muss mit der Work-Life-Balance, wie ständig behauptet wird. Nun gut, die Kanzlerin wird von einem mobilen Kanzlerbüro begleitet. Aber wenn es selbst diese Frau schafft, drei Wochen im Jahr ein wenig abzuschalten, dann sollte es doch jedem normalen Angestellten gelingen, das E-Mail-Postfach mit einer Abwesenheitsnotiz zu versehen und das Smartphone nur als Fotoapparat zu nutzen, oder?

Das Ausharren der Angela Merkel hat allerdings nicht nur eine volkspädagogische Komponente. Es hat nach all den Jahren noch eine andere Wirkung, eine wahrscheinlich völlig unbeabsichtigte. Angela Merkel ist ihrem Kleidungs- und Frisurstil so lange treu geblieben, dass sie nun in einen Bereich vordringt, der als modische Avantgarde bezeichnet werden kann.

Abwegig? Ganz und gar nicht!

Man schaue nur auf die Füße und die Köpfe der Hipster in New York und Berlin. Wenn die Sonne nicht vom Himmel brennt (und wann tut sie das schon), sieht man durchaus das eine oder andere Paar klobiger Wanderstiefel. Und das Modell "Kanzler-Käppi" war so lange out, dass es mittlerweile den Weg zurück in die Popkultur gefunden hat. Die Hipster tragen die Kappen derzeit zwar lieber falsch herum, mit dem Schirm im Nacken. Dazu wird man Angela Merkel nicht bringen können. Aber diese Burschen werden sicher bald verstehen, dass der geradlinige Kanzlerinnen-Look der coolste ist.“

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Er blickte auf das enorme Gesicht. Zwölf Jahre hatte es ihn dazu gebracht, zu lernen, was für ein Lächeln unter der dunklen Maske verborgen war. O grausames, unnötiges Mißverständnis! O hartnäckiges, eigenwilliges Exil von der liebevollen Brust! Zwei seelengebrochene Tränen tröpfelten an den Seiten seiner Nase entlang. Aber es war alles gut, alles gut, der Kampf war vorbei. Er hatte den Sieg über sich selbst gewonnen. Er liebte Big Mother.

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(Ein großen Dank an George Orwell, von dem ich erkanntlich und ohne Vorwand, die paar Zeilen mit Absicht genommen habe, geschweige die Inspiration von seinem Werk. Das gleiche gilt für Anthony Burgess „Uhrwerk Orange“.)

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