Tuesday, March 15, 2016

Ich Angela

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Daddy war der Rote Pfaffe, ich war Daddys Engel.
Honi fand mich auch bereit, gehorsam ohne Streit,
beim FDJ zu leiten und als IM gern zu spitzeln.
Da fehlte mir was, und fehlt noch immer,
in der Uni war's nicht zu finden, auch nicht beim Doktortitel –
nein auch nicht in jeder Ehe. Da fehlte mir was, schon auf dem Stieg,
doch sagt mir nur nicht: Kinder – das passte nie zu mir.
Niemals ein Leben in mir zu tragen, nur Helmut war mein Ticket.
Von „Erika“ wurde ich seine Angie, sein „Mädchen“ wie bei Papa.
Beide haben mich gut gepflegt und beide habe ich weg gefegt.
Doch dafür bin ich dankbar, und habe es gern gezeigt. Und doch,
mir bleibt ein Wunsch ins Herzen, wo gar nichts anderes bebt –
meine Macht als höchste Eidableger*In im Land des deutschen Volkes,
allein hat's nichts gebracht – ich brauchte und brauche etwas mehr,
und fand die Lösung von weit über's Meer: meine Flüchtlinge, meine Kinder!
Jetzt bin ich Mama, jetzt bin ich Mutti, mit Lob von Obama ist alles tutti.
Mein Volk darf verrecken, denn aus aller Ecken kommen meine besseren Kinder,
ein besseres Volk, ein bereichenderes, und das mit Hilfe von noch einem Pfarrer.
Wir beiden verstehen wie das mal war, in DDR-Unbuntheit und Langeweile.
Ich strebe nach eines, mein Leben lang, auch wenn ich komme am höchsten Rang,
über Leichen und allein, auch mit von der Leyen, und Gabriel mein Engel heute,
es gibt nur eines was mir fehlte, und fehlt noch immer, isoliert vom Volk und Europäer,
obwohl ich alles in der Hand habe, dulde keinen Widerspruch, unterschlage Widerstand,
schließlich bin ich auch nur Mensch und brauch das wonach ich sehne,
weshalb ich Masseneinwanderung inszeniere, weshalb ich einen Zaun für Europa
strengst verbiete, dann Bundi nach Saudi schicke, dort 'rum bauen wir das selber:
Narzisst*In und einsam wie ich bin, von scheuem Mädchen zu eisenerner Kanzler*in,
alternativlos und doch einfallsreich genug zu sehen, wie wir uns vom NS-Schuld befreien,
damit ich erreiche was ich nur wollte, mein Leben lang und jetzt und immer:
von der Welt, wie von Millionen von Flüchtlingen (mein Volk egal) geliebt zu sein.
Ist das zu viel zu verlangen, von Wähler und Welt und Flüchtlingswelle "geliebt zu werden"?




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